Mittelohrentzündungen homöopathisch behandeln

Die akute Mittelohrentzündung

Eine akute Mittelohrentzündung (Otitis media) ist gerade im Kleinkindalter eine häufige Erkrankung. Ausgelöst wird sie in den meisten Fällen durch einen Virusinfekt. Im Verlauf des Infekt kann es zur Anschwellung der Schleimhaut der sog. Eustachischen Röhre kommen. Sie stellt normalerweise die Verbindung zwischen Mittelohr und Rachenraum dar. Ist sie „verstopft“, sammeln sich entzündliche Sekrete im Mittelohr an und es entstehen Druckgefühl und Schmerzen im Ohr. Mit Fortschreiten der Entzündung kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Besiedlung kommt. Man spricht dann von einer eitrigen MIttelohrentzündung. Bei Ansammlung größerer Sekretmengen kommt es in ein einigen Fällen zu einem sog. Trommelfelldurchbruch, wodurch die Sekrete in den Gehörgang abfließen können und die Schmerzen meist schlagartig nachlassen. In aller Regel heilt das Trommelfell danach jedoch wieder problemlos ab.

 

  • Komplikationen: 
  • Die wichtigste, aber insgesamt seltene, Komplikaktion der akuten Mittelohrentzündung stellt eine sog. „Mastoiditis“ dar. Hierbei kommt es zum Übergreifen der Entzündung auf einen Knochenanteil des Schläfenbeins hinter der Ohrmuschel, dem sog. Warzenfortsatz (Mastoid). 
  • Zu einer Mastoiditis kann es insbesondere bei länger bestehenden eitrigen Mittelohrentzündungen mit schlechter Heilungstendenz kommen. Ein wichtiges Alarmsignal ist eine erhöhte Druckempfindlcihkeit des Knochens direkt hinter der Ohrmuschel. In fortgeschrittenen Fällen kommt es hier außerdem zu Rötung und Schwellung, die zu einem verstärkten Abstehen des Ohres führt.

 

Behandlung

  • Eine Antibiotika-Behandlung ist bei einer einfachen akuten Mittelohrentzündung in den meisten Fällen nicht notwendig und gerade auch am Anfang nicht sinnvoll, da in den meisten Fällen zunächst ein Virusinfekt dahinter steckt. 
  • Es gibt eine Reihe von homöopathischen Mitteln, die bei akuten Mittelohrentzündungen auch von homöopathischen Laien angewendet werden können. Auch Hausmittel wie z.B. der sog. „Zwiebelwickel“ können zum Einsatz kommen.
  • In einer 2021 veröffentlichten indischen randomisierten Pilotstudie mit 81 Kindern wurde die Wirksamkeit einer homöopathischen Behandlung mit einer konventionellen Behandlung verglichen. Hierbei konnte gezeigt werden, dass sich die Beschwerden in der Homöopathiegruppe schneller besserten und im Gegensatz zur konventionellen Gruppe keine Antibiotika eingesetzt werden mussten.
  • In (sehr seltenen) komplizierten eitrigen Verlaufen kann es notwendig sein ein Antibiotikum zu verabreichen. Insbesondere bei Anzeichen für eine Mastoiditis, muss sofort gehandelt werden.

Chronische und wiederholt auftretende Mittelohrentzündungen

Wenn ein Kind wiederholt zu Mittelohrentzündungen neigt, versagen oberflächlich eingesetzte homöopathische Akutmittel häufig und bringen auch keinen vorbeugenden Effekt. Daher ist es ratsam tiefgreifende homöopathische Arzneien einzusetzen, die in der Lage sind, eine chronisch konstitutionelle Wirkung zu erzielen.