Wie wirkt Homöopathie?

Krankheit als Folge einer Fehlregulation

In einem lebenden Organismus müssen alle Lebensfunktionen durch unzählige Regulationsvorgänge miteinander verknüpft und aufeinander abgestimmt werden. Wenn diese Regulation an einer Stelle nicht richtig funktioniert, entstehen Krankheitssymptome.

 

Homöopathie als "Reiz-Reaktions-Therapie"

Mittels homöopathischer Arzneien werden gezielt Reize gesetzt mit der Absicht, eine Reaktion des Körpers zu provozieren und diese ins "Stocken" geratene Regulation wieder in Gang zu bringen.1

Die Wahl der richtigen Arznei ist entscheidend

Für eine homöopathischen Behandlung ist entscheidend, dass die homöopathische Arznei genau auf den Krankheitszustand angepasst ist. In der homöopathischen Anamnese werden daher alle Informationen zusammengetragen, die an der Entstehung des jetzigen Zustandes beteiligt sein können:

  • familiäre Belastung
  • Stress
  • seelische und körperliche Traumen
  • Medikamente und vorausgegangene ärztliche Behandlungen

Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?

Krankheiten, die "in der Familie liegen"

In die heutige homöopathische Behandlungsweise fließen das Wissen und die Erfahrungen mehrerer Homöopathen-Generationen ein, welche die Homöopathie seit ihrer "Entstehung" weiterentwickelt haben. Diese Erfahrungen lehren uns, dass gerade auch die Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen kann. Die Lehre von den erblich bedingten chronischen Krankheiten nennt man in der Homöopathie Miasmatik.

 

Mit einem sog. "Miasma" ist in der Homöopathischen Lehre die Neigung zu bestimmten Erkrankungen innerhalb einer Familie aufgrund durchgemachter (Infektions-)Krankheiten ihrer Vorfahren gemeint. 

 

Interessanterweise werden ähnliche Phänomen seit den 90er Jahren auch in der modernen Molekularbiologie erforscht. Mittlerweile weiss mann, dass im Rahmen einer sogenannten epigenetischen Prägung, als Reaktion auf einen starken Umweltreiz, ganze Genabschnitte dauerhaft an- und abgeschaltet werden und dies auch noch in den nachfolgenden Generationen. Die Gensequenz bleibt also unverändert, während lediglich die Genregulation, also das Ablesemuster und das Zusammenspiel der Gene verändert wird. Diese epigenetische Prägung ist jedoch durch eine Veränderung der Umweltbedingungen bzw. starke Umweltreize reversibel, also beeinflussbar. 

(Aus Sicht der homöopathischen Lehre liegt die Vermutung nahe, dass auch homöopathische Reize eine solche Veränderung herbeiführen können.)1



Die Wirksamkeit der Homöopathie und die Frage der wissenschaftlichen Anerkennung:

Die Homöopathie ist kein allgemein von der Schulmedizin anerkanntes Therapieverfahren. Zwar liegen hochinteressante Studien und Forschungsergebnisse zur Homöopathie vor, die die Wirksamkeit der Homöopathie positiv bewerten, doch entschieden ist die wissenschaftliche Anerkennung keineswegs. Ganz praktisch findet derweil schon weit mehr Austausch und Zusammenarbeit zwischen den Richtungen statt, als der theoretische Streit glauben macht.

Homöopathisch zu arbeiten bedeutet keineswegs, schulmedizinische Verfahren pauschal abzulehnen. Notwendige Medikamente werden nicht abgesetzt, anderweitig erforderliche Maßnahmen werden nicht verzögert, schulmedizinische Untersuchungsergebnisse und Laborwerte helfen zur klinischen Orientierung und als Verlaufsparameter.